Die Noten

So mancher fühlt in tiefer Brust,
er hätt’ zu musizieren Lust.
Doch wenn er dann die Noten sieht,
die ganze Lust von hinnen flieht.
„Das lern ich nie,“ seufzt er betrübt,
obwohl er die Musik doch liebt.

Ein zweiter macht es umgekehrt.
Ihm sind die Noten gar nichts wert.
Er meint nur: “Wozu brauch ich die,
ich spiel genial auch ohne sie“.
Doch wird er bald den Mangel spüren,
will er mit andern musizieren..

So scheinen beide falsch zu denken.
Sie sollten ihr Interesse lenken
darauf, dass weltweit jedermann
mit Noten sich verständ’gen kann.
Ob China oder Oregon,
egal, man spielt den gleichen Ton.

Auch auf Hawai und den Lofoten
gibt’s keinen Unterschied bei Noten.
Ein jeder trifft dort wie im Traum
das A im zweiten Zwischenraum,
denn dieser Code ist unerreicht
und jedes Kind erlernt ihn leicht.

Fünf Linien nur muss man erkennen
und von vier Zwischenräumen trennen.
Die Noten tummeln sich dann munter
darauf, darüber und darunter,
und wer an ihrem Platz sie findet,
den rechten Ton damit verbindet.

Es könnten so, die uns regieren
voll Harmonie kommunizieren.
Sie würden Liebesliedern lauschen,
statt harsche „Noten“ auszutauschen
mit falschen Tönen ohne Zahl.
Ach, lernten sie doch Noten mal!

Auch jedem andern ich’s empfehle,
denn die Musik erfreut die Seele
besonders wenn gemeinsam dann
voll Lust man etwas spielen kann..
Drum schließ ich so nun mein Gedicht:
„Verachtet mir die Noten nicht!“